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Buchmesse

Kirchenpräsident Jung appelliert an Medien

Kirchenpräsident Jung auf der Buchmesse 2017

Kirchenpräsident Jung auf der Buchmesse 2017

Der evangelische Medienbischof Volker Jung hat die Medien dazu aufgerufen, einer „digitalen Verrohung im Netz“ entgegenzuwirken. Außerdem müssten Medien den Menschen Orientierung im digitalen Dschungel geben

Angesichts von Fake News und Hassbotschaften, die sich im Internet ungehemmt verbreiteten, werde es mehr als bisher die Aufgabe traditioneller Redaktionen sein, den Wahrheitsgehalt von Nachrichten zu prüfen, sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident auf der Frankfurter Buchmesse. Beim Rundgang über das Messegelände traf er mit dem Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Heinrich Riethmüller, sowie dem Generaldirektor des französischen Verlegerverbands SNE, Pierre Dutilleul, zusammen.

Jeder Einzelne kann den Ton mitbestimmen

Die Menschen brauchten „Orientierung im digitalen Dschungel“, unterstrich Jung zur Rolle der Medien. Im Kampf gegen Hass-Reden im Internet seien nicht nur Journalisten gefragt, sondern auch jeder Einzelne, der im Netz unterwegs sei und den Ton dort mitbestimmen könne.

Journalisten werden von Despoten drangsaliert

Gemeinsam traten Kirchenpräsident, Börsenvereins-Vorsteher und der Verlegerverbandschef für die Presse- und Meinungsfreiheit ein. In vielen Teilen der Welt würden Journalisten und Kulturschaffende „von Despoten drangsaliert, inhaftiert und mit dem Leben bedroht“, sagte Riethmüller. Die Freiheit des Wortes sei ein Menschenrecht und dürfe nicht von der Politik zum Verhandlungsgegenstand gemacht werden, forderte der Vorsteher des Börsenvereins, Riethmüller, mit Blick auf die in der Türkei inhaftierten Journalisten Deniz Yücel und Mesale Tolu.

Ohne Meinungsfreiheit keine Bücher

Auch in Deutschland gelte es, eine offene Diskussions- und Debattenkultur zu fördern, sagte Riethmüller weiter: „Ohne Meinungsfreiheit keine Bücher - und ohne Bücher keine Meinungsvielfalt.“ Nach Worten von Jung wird es darauf ankommen, dass „die Medien selber gewissermaßen anwaltschaftlich für uneingeschränkte Meinungsfreiheit eintreten“.


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