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60 Jahre im Dienst der Kirche

Im Gottesdienst am 2. Advent ehrte die Nazarethgemeinde Hannelore Junker anlässlich ihres 60. Jubiläums im Dienst der Evangelischen Kirche.

Eine Lebensleistung, die einen "Oscar" verdient - so könnte man das Engagement von Hannelore Junker in einem Satz zusammenfassen. Angefangen hat alles unmittelbar nach ihrer Konfirmation. Da hat sie bereits in einer Jungschar-Gruppe in St. Jakob in Bockenheim mitgearbeitet und den Kindergottesdienst in der Gemeinde mitgestaltet.

Von Dezember 1957 bis Frühjahr 1963 war Frau Junker Bürokraft in der Gemeinde in Bockenheim. Es schloss sich eine Weiterbildung zur Gemeindehelferin an. "Da habe ich dann neben pädagogischen Inhalten auch etwas von Psychologie gehört und intensive Bibelkunde betrieben", erzählt sie. "Es war keine leichte Zeit, weil man mich eigentlich erst gar nicht für die Ausbildung zulassen wollte. Da hat sich unser Gemeindepfarrer sehr für mich eingesetzt und dann hat es geklappt."

Aber von solchen Widrigkeiten ließ sich Frau Junker nie entmutigen. Sie arbeitete nach Abschluss der Ausbildung mit Elan und Engagement weiter in der Gemeinde in Bockenheim. Von 1974 bis 1976 machte sie neben ihrer Arbeit die Ausbildung zur Prädikantin.

Durch Zufall erfuhr sie von der freien Stelle der Gemeindehelferin in der Nazarethgemeinde und wechselte den Einsatzort. Seit dem 1. Januar 1977 war sie bei uns angestellt, bis schließlich zum Jahresende 1994 der wohlverdiente Ruhestand anstand. Der währte allerdings nur fünf Tage, dann war sie auf Bitten unseres damaligen Pfarrers quasi wieder im Dienst und arbeitete mehr als ein weiteres Jahr weiter in der Gemeinde.

Im Jahr 1996 endete dann ihre bezahlte Tätigkeit. Aber wer gedacht hatte, Frau Junker würde sich von nun an auf den sonntäglichen Kirchgang beschränken, der kannte sie schlecht. Wenn auf einen Menschen das Wort vom Un-Ruhestand zutrifft, dann auf Sie. Denn seitdem ist Hannelore Junker mit vielfältige Aufgaben ehrenamtlich in der Gemeinde und für die Menschen unterwegs. Einige Jahre im Kirchenvorstand, in der Frauenarbeit, Besuchsdienst, Kleidersammlung, Hilfe für Omsk sind nur einige Stichworte. Viel beachtet wurde ihr Engagement im Förderkreis Kunst und Kultur zusammen mit Ihrem verstorbenen Mann. Zahlreiche Bildungsreisen ins In- und Ausland fanden regen Zuspruch.

Heute gefragt, was der Auslöser war für dieses Engagement über die Jahrzehnte, sagt sie:

"Im Wohnzimmer meiner Großeltern hing ein Stickbild mit der Aufschrift aus Josua 24/15: 'Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen!' Das habe ich mir zu Herzen genommen - und so handele ich noch heute."

Alles Gute, Frau Junker, und Gottes Segen zu Ihrem Jubiläum und der weiteren Arbeit in der Nazarethgemeinde.

Der Autor ist Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Nazarethgemeinde.


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