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Gegen Antisemitismus

Beziehungen mit jüdischen Gemeinden vertiefen

Jüdische Familie

Jüdinnen und Juden sollen auch in Deutschland friedlich und sicher leben können

Mit großer Sorge nimmt die Synode der EKHN einen wachsenden Antisemitismus wahr. In einer Resolution hat das mit einem Parlament vergleichbare Gremium deshalb am 9. Mai seine Ablehnung jeder Form von Judenfeindschaft gegenüber bekräftigt und seine Solidarität mit allen Menschen jüdischen Glaubens nochmals deutlich zum Ausdruck gebracht.

In der einstimmig verabschiedeten Resolution gegen Antisemitismus heißt es, dass „in unserem Land und darüber hinaus in unverhohlenen und dreisten Formen antisemitische Äußerungen und judenfeindliche Angriffe zunehmen“. Die Bedrohung von Menschen jüdischen Glaubens in Berlin, das Mobben von jüdischen Schülerinnen und Schülern, antisemitische Schmierereien und NS-Symbole auf Grabsteinen und Briefkästen, telefonische Drohungen sowie judenfeindliche Kommentare und antisemitische Lieder im Internet und die Infragestellung des Staates Israel „sind gänzlich unerträglich und dies wollen wir nicht hinnehmen“, heißt es in der Entschließung.

Lange Geschichte des Antisemitismus entgegensetzen

Die hessen-nassauische Synode erinnert darüber hinaus daran, dass „in kirchlicher Lehre und Liturgie über Jahrhunderte hinweg eine antijüdische Haltung verbreitet wurde, die mit zur Durchsetzung des rassistischen Antisemitismus der Neuzeit beigetragen und den Gewaltverbrechen der NS-Diktatur im Holocaust den Boden bereitet hat“. An der langen Geschichte des Antijudaismus und Antisemitismus in Europa sei auch die evangelische Kirche mitschuldig. Deshalb sei auch „jede Verharmlosung der Verbrechen des Dritten Reiches und eine Infragestellung der Erinnerungskultur in Deutschland“ vehement zurückzuweisen.

Dankbarkeit für Dialog mit jüdischer Gemeinde

Die Synode hebt in ihrem Papier ausdrücklich die Dankbarkeit für die „in den letzten Jahren gewachsenen Beziehungen zu den jüdischen Gemeinden und deren Vertreterinnen und Vertretern“ hervor. „Diese Beziehungen wollen wir weiter vertiefen und pflegen. Mit allen unseren Möglichkeiten wollen wir uns gegen das Wideraufflammen des Antisemitismus stellen!“, heißt es weiter. Und: „In der Anerkenntnis unserer Schuld und unserer Verbundenheit mit den Juden spüren wir als Synodale die grundlegende Verpflichtung, judenfeindliche Äußerungen und Handlungen aufzudecken und engagiert gegen sie vorzugehen.“

Neue Antisemitismusbeauftragte begrüßt

Die Stellungahme begrüßt zudem die Berufung von Antisemitismusbeauftragten durch die Länder Hessen und Rheinland-Pfalz und hoffe, dass dadurch „weitere geeignete Möglichkeiten zur Aufdeckung, Bekämpfung und Überwindung antisemitischer Einstellungen und Vorhaben entstehen“. Die Resolution fordert schließlich kirchliche Bildungseinrichtungen und politisch Verantwortliche auf, „auf die Zunahme von Antisemitismus mit verstärkten Bildungs- und Präventionsmaßnahmen zu antworten“. In den Schulen dürfe er künftig „kein Verdrängen antisemitischer Vorfälle“ mehr geben.

Die Resolution gegen Antisemitismus im Internet als Download (pdf):
www.kirchenrecht-ekhn.de/synodalds/43219.pdf

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