Hygiene-Regeln
Corona verharmlosen? Das kann traurige Folgen haben
Wie lange muss ich noch die Maske aufsetzen? Muss das sein – der eigenen Geburtstag im Mini-Format? Dem einen oder anderen setzen die Corona-Schutzmaßnahmen und AHA-Regeln zu. Aber: Die Anzahl der Neuinfektionen steigt weiter, zudem informiert das Robert-Koch-Institut, dass gerade in der älteren Bevölkerung die Corona-Fälle zunehmen. Auch die Zahl der intensivmedizinisch behandelten COVID-19-Fälle habe sich in Deutschland in den vergangenen zwei Wochen auf 1.470 Patienten am 27. Oktober 2020 mehr als verdoppelt. Deshalb haben sich Bund und Länder am Mittwoch auf weitere Schutzmaßnahmen verständigt, um die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus zu senken. Deshalb wird auch die EKHN demnächst ihre Maßnahmen anpassen.
Besuchsverbote treffen Patientinnen und Patienten hart
Es ist also weiterhin Durchhaltevermögen beim Einhalten der Hygiene-Regeln gefragt. Auch die Pfungstädter Pfarrerin Dr. Ruth Sauerwein trifft immer wieder Menschen, die die Schutzmaßnahmen als Gängelei empfinden. Dann berichtet sie von ihren eigenen Erfahrungen. Denn als Pfarrerin und Seelsorgerin besucht sie auch Patientinnen und Patienten im Krankenhaus. Sie beschreibt: „Dort sehe ich direkt, welche Folgen die steigenden Infektionszahlen haben. Wenn ein Krankenhaus ein komplettes Besuchsverbot erteilt, kann ein Patient vor einer schweren Operation nicht mehr mit seiner Familie oder Freunden sprechen, die ihm beistehen könnten.“ Deshalb komme es teilweise zu traurigen und schlimmen Szenen. Tatsächlich gibt es seit Mitte Oktober 2020 in einigen Kliniken auf dem Gebiet Hessen-Nassaus wieder komplette Besuchsverbote, wie die Hessenschau berichtet hat.
Folgen des eigenen Verhaltens oft unsichtbar
Nachdem im Sommer die Infektionszahlen zurückgegangen sind, wurde aber die Kritik am Masketragen immer lauter. Die Pfarrerin erklärt: „Gute Präventionsmaßnahmen sind daran zu erkennen, dass der schlimmste Fall nicht eintritt.“ Seelsorgerin Sauerwein findet deutliche Worte: „Diejenigen, die Corona verharmlosen und aus absichtlicher Nachlässigkeit andere angesteckt haben, bekommen selbst nicht mit, was sie eventuell verursacht haben.“
Gesundheit der anderen im Blick behalten
Die Pfarrerin versteht dennoch, dass das ständige Umsetzen der Hygieneregeln für manche als belastend empfunden werde. Deshalb ermutigt sie: „Es tut gut zu wissen, dass die Einschränkungen, die man auf sich nimmt, auch etwas bewirken.“ Als Richtschnur für den Alltag mit den Corona-Schutzmaßnahmen gibt sie die Frage mit auf den Weg: „Was kann ich tun, damit es anderen Menschen gesundheitlich gut geht?“