Neue Argumentationshilfe zum Sonntagsschutz
Der Kampf um den freien Sonntag wird schärfer
Immer wieder werden Forderungen nach einer Aufweichung des Sonntagsschutzes laut. Zuletzt hat die Corona-Pandemie dem Einzelhandel zugesetzt. Jetzt will er unter anderem mit einer Ausweitung der Öffnungszeiten gegensteuern. Im Juni 2021 hat beispielsweise der Handelsverband Deutschland (HDE) die Politik aufgefordert, den Sonntagsschutz zu lockern. „Es braucht eine Enttabuisierung des Themas“, schreibt der Verband. Denn Einkaufen sei genauso Teil der Freizeitgestaltung wie der Restaurant- oder Museumsbesuch, lautet die Begründung.
Fokus auf grundsätzliche Veränderungen richten
Der Kampf um den freien Sonntag wird also noch deutlich schärfer werden. Da fällt es nicht immer leicht, auf die Schnelle die richtigen Gegenargumente parat zu haben, warum eine wichtige Tradition mit Macht fallen soll. Mit einer Handreichung des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung begründet die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau nun, warum sie gerade in der gegenwärtigen Lage am starken Sonntagsschutz in Deutschland festhält. In der sieben Punkte umfassenden Argumentationshilfe heißt es unter anderem, dass der Sonntagsschutz im Lauf der Geschichte gerade Menschen durch Krisen geholfen habe. Zugleich solle der Fokus viel stärker auf die grundsätzliche Frage gerichtet werden, warum gesellschaftliche Veränderungsprozesse tatsächlich dem stationären Handel und Kommunen sowie Kirchen und Gewerkschaften gegenwärtig so viel Mühe machen. Eine Aufweichung des Sonntagsschutzes helfe gegen massive gesellschaftliche Änderungen nicht.
Hintergrund Argumentationshilfe
Die Impulse zusammengetragen hat Pfarrer Dr. Ralf Stroh, Theologischer Referent für Wirtschafts- und Sozialethik Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN.
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