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ÖKT Frankfurt 2021

Der Kirchentag ringt um ein realisierbares Konzept

Freude auf den Ökumenischen Kirchentag 2021

Freude auf den Ökumenischen Kirchentag 2021

Wie geht es in der Corona-Pandemie weiter mit den Planungen für den Ökumenischen Kirchentag im kommenden Jahr in Frankfurt? Das Ringen um realisierbare Konzepte hat begonnen.

Die Stadt Frankfurt hält weiter an den Planungen für den Ökumenischen Kirchentag im kommenden Mai fest. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs mit den Spitzen des Kirchentags und der Mainmetropole vom 12. November. „Wir sind stolz, als Austragungsort und Gastgeber des Ökumenischen Kirchentages ausgewählt worden zu sein“, sagte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann einer Mitteilung der Stadt zufolge in der rund einstündigen Videoschalte.

Gesundheitsschutz oberstes Gebot 

Es bleibe Feldmann wichtig, dass sich die Stadt regelmäßig mit den Kirchenvertretenden vor allem mit Blick auf die  Corona-Pandemie austausche „Es ist eine große Aufgabe, die die Organisatoren des Ökumenischen Kirchentages in der aktuellen Lage zu meistern haben. Davor ziehe ich meinen Hut“, so Feldmann. Ihm sei bewusst, dass bei allen Beteiligten der Gesundheitsschutz an erster Stelle stehe. Er setze deshalb in der aktuellen Lage auf „Sorgfalt statt Aktionismus“.

Realisierbars Konzept im Auge behalten 

Auch Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker bestätigte, dass die Stadt weiterhin als „verlässlicher Partner gerne Gastgeber des Ökumenischen Kirchentages 2021 als Fest des Glaubens und der Nächstenliebe“ bleibe. Sie bereite die Kirchen bei den Planungen nach den Erfordernissen der Corona-Bedingungen weiter, "um zu einem realisierbaren Konzept" zu kommen. Dazu würden in den nächsten Tagen weitere gemeinsame Gespräche folgen. 

Zeichen in der Pandemie setzen

Bettina Limperg, Präsidentin des Ökumenischen Kirchentags, wertet das Gespräch, an dem auch der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, René Gottschalk, teilnahm als „Richtungsentscheidung". Thomas Sternberg,  Präsident des Ökumenischen Kirchentags hält daran fest, dass es wichtig bleibe „ein starkes ökumenisches Zeichen auch in Zeiten der Pandemie“ zu ermöglichen.

Zeitungsbericht über bevorstehende Absage 

Mit Berufung auf den Frankfurter Kirchendezernenten Uwe Becker hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung F.A.Z zunächst am 11. November berichtet, dass die Stadt Frankfurt den Ökumenischen Kirchentag im Mai 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht genehmigen werde. In dem F.A.Z.-Artikel mit der Überschrift "Kirchentag wird abgesagt" heieß es unter anderem, "dass an einer Absage wohl kein Weg vorbeiführen werde". Das alles hatte zunächst bundesweit große Irritationen ausgelöst. 

Kirchenpräsident Jung: Weiter am Kirchentag festhalten

Auch der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung bekräftigte nach den Medienberichten um eine drohende Absage des Ökumenischen Kirchentags, vorerst an der Veranstaltung im kommenden Jahr festhalten zu wollen und veränderte Konzepte zu planen. Angesichts der Corona-Pandemie sei es wichtig, „ein Hoffnungszeichen zu setzen und gerade jetzt nicht aufzugeben“, schrieb er in einem Brief an die rund 1.100 Gemeinden im Kirchengebiet. Der Ökumenische Kirchentag könne „gerade in dieser Zeit ein sehr wichtiges Forum für den Austausch miteinander und die Vergewisserung im Glauben sein“. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hatte den Kirchentag gemeinsam mit dem katholischen Bistum Limburg für den 12. bis 16. Mai 2021 nach Frankfurt am Main eingeladen.

Möglichkeiten für neues Konzept bestehen

Gleichzeitig  bleiben für Jung die Unwägbarkeiten angesichts der Coronakrise bestehen und „sicher kann es so sein, dass beim Konzept bald noch umgesteuert oder im Frühjahr 2021 anders entschieden werden muss“, schrieb er. Unter anderem sei bereits jetzt deutlich, dass beispielsweise die Planung, Gäste in Gemeinschaftsquartieren von Frankfurter Schulen unterzubringen, kaum mehr aufrecht zu erhalten sei. Es bestehe aber die Möglichkeit, dass medizinische Fortschritte bis zum Frühjahr bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie helfen könnten. Jung: „Es ist besser, die Hoffnung nicht aufzugeben, sondern mit Zuversicht nach vorne zu schauen.“

Klarstellung von Stadt und Organisatoren   

Auch die Veranstaltenden des Ökumenischen Kirchentages (ÖKT) mit dem Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT), dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gemeinsam mit den einladenden Kirchen, dem Bistum Limburg und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sowie der Stadt Frankfurt hatten bereits nach Veröffentlichng der Meldungen zur Absage eine Klarstellung vorgelegt. Sie hatte folgenden Wortlaut. 

Verständnis für die aktuelle Entscheidungssituation 

"Noch ist nichts entschieden. Die Verantwortlichen der Veranstalter sind seit langem in enger Absprache mit der Stadt Frankfurt. Wie in der FAZ berichtet, werden die Gespräche in den kommenden Tagen intensiv fortgesetzt. Die Verantwortlichen des ÖKT haben Verständnis für die derzeit schwierige Situation aller Entscheider in der Stadt Frankfurt. Die einladende Stadt selbst bekräftigt ihr großes Interesse am ÖKT, den sie in seiner Vorbereitung nach Kräften unterstützt und mit dem sie gemeinsam nach verantwortbaren Lösungen angesichts der Corona-Pandemie sucht." 

Alle arbeiten weiter am Kirchentag

Weiter hieß es in der Mitteilung: "Der 3. ÖKT arbeitet deshalb in seinen Gremien und der Organisation intensiv an gemeinsam mit der Stadt getragenen Konzepten. Die Öffentlichkeit wird selbstverständlich fortwährend über Ergebnisse der Beratungen informiert. Die einladenden Kirchen setzen sich ihrerseits ebenfalls weiterhin für das Gelingen eines 3. ÖKT ein." Unterzeichnet ist die Erklärung von  Bettina Limperg, Präsidentin des DEKT und des Ökumenischen Kirchentages, Thomas Sternberg, Präsident des ZdK und des Ökumenischen Kirchentages, Georg Bätzing, Bischof der Diözese Limburg, Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN, Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt sowie Uwe Becker, Bürgermeister und Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt. 

Hintergrund: Ökumenischer Kirchentag
Der Ökumenische Kirchentag (ÖKT) soll vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main unter dem Leitwort "schaut hin" stattfinden. Bei einer zurückliegenden Pressekonferenz im September bekräftigten die Organisatoren, dass "gerade in Krisenzeiten Begegnung, Dialog und Gemeinschaft wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt" sind und eine Durchführung umso wichtiger sei. Das Programm des 3. ÖKT werde aber deutlich kompakter. Aufgrund der voraussehbaren Beschränkungen würden weniger Menschen vor Ort teilnehmen können als geplant. Die Rede war im September von maximal 30.000 Gästen. Die geräumigen Messehallen, Open-Air-Bühnen sowie Kirchen und Eventorte im gesamten Stadtgebiet böten genügend Platz, um auch mit Abstandsregeln einer großen Zahl von Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Für die, die nicht vor Ort dabei sein können oder wollen, würden Möglichkeiten der Interaktion und des Dialoges mit den Menschen beim Event in Frankfurt angeboten, so der Kirchentag. Durch Streaming, hybride Veranstaltungen und Chatkonferenzen solle der ÖKT auch deutlich digitaler werden. 


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