Trauer um Norbert Blüm
Diakonie würdigt ehemaligen Arbeitsminister
„Norbert Blüm war ein Gestalter, für den sein christliches Menschenbild stets die Richtschnur seiner Politik war. Über Jahrzehnte hat er die deutsche Sozialpolitik geprägt“, so der Diakonie-Präsident.
Blüm stammte aus dem südhessischen Rüsselsheim, und hatte Philosophie, Geschichte und Theologie studiert.
16 Jahre lang war er Minister in Helmut Kohls Kabinett. Besonders engagiert war er im Arbeitnehmerflügel der CDU. Eine seiner größten politischen Errungenschaften war die Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1995.
Ein offenes Ohr für Belange der Diakonie
„In diesen 16 Jahren als Bundesarbeitsminister von 1982 bis 1998 hat er für nachfolgende Generationen Maßstäbe gesetzt“, so Diakonie-Präsident Lilie. Auch für die Belange der Diakonie hätte Blüm stets ein offenes Ohr gehabt.
Blüm verteidigte den freien Sonntag
Norbert Blüm hatte außerdem immer wieder die Sonntagsruhe gegen die Ausweitung der Ladenöffnung verteidigt. „Wenn ein Tag wie der andere ist und nur noch Geld und Geschäfte zählen, bewegen wir uns wieder in die Nähe unserer Vorfahren, die noch nicht Menschen waren“, schrieb Blüm 2009 in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Plakataktion machte den Minister bekannt
Eine Plakataktion aus dem Jahr 1986 ließ Norbert Blüm bei fast jedem Deutschen bekannt werden. Damals ließ er sich in einem Kittel vor einer Litfaßsäule fotografieren. Auf dieser stand der Spruch „Denn eins ist sicher - die Rente“. Ein Satz, der dem Politiker noch Jahrzehnte danach auch mit Spott nachgetragen wurde.
„Wir werden seine Stimme vermissen“
„Norbert Blüm war ein Mensch, dem die Sache stets wichtiger war als seine Person, und der bei allem Fleiß nie seinen Humor verlor“, so Diakonie-Präsident Lilie. Man werde seine Stimme vermissen. Blüm hinterlässt seine Ehefrau Marita und drei Kinder.