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Afghanistan

Friedensgebet und Forderungen für die Notleidenden in Afghanistan

Kabul

Dringend Unterstützung für die Menschen in Afghanistan gefordert

Das Leid der Menschen in Afghanistan hat Pfarrer Lutz Neumeier tief bewegt, deshalb hat er ein Friedensgebet formuliert. Konkrete Forderungen an die Politik kommen aus der Diakonie Hessen.

Was kann ich angesichts des Leids in Afghanistan tun? Diese Frage hat sich Pfarrer Lutz Neumeier gestellt. Er hofft, dass Regierungsverantwortliche in Deutschland und Europa den Menschen in Afghanistan die Unterstützung auf unterschiedlichsten Wegen zukommen zu lassen, die sie jetzt dringend brauchen.

Diakonie Hessen: konkrete Maßnahmen von Landes- und Bundespolitik gefordert

Damit die Menschen in Afghanistan die gewünschte Unterstützung erhalten, wurden in der Diakonie Hessen konkrete Forderungen an die Politik erarbeitet. Aus deren Abteilung "Flucht, Interkulturelle Arbeit, Migration" kommt ein Papier vom 19. August 2021, in dem von Bund sowie in Hessen und Rheinland-Pfalz konkrete Maßnahmen gefordert werden. Es heißt, dass der Bund undie genannten Länder "jetzt alles unternehmen müssten, um so viele Menschen wie möglich aus Afghanistan zu retten." Auf Bundesebene solle beispielsweise dafür gesorgt werden, dass alle Ortskräfte mit ihren Familienangehörigen evakuiert werden. Zudem sollen Familiennachzugsverfahren schnell bearbeitet werden. Desweiteren wird der "Beschluss eines Abschiebungsstopps" gefordert. Auch eine psychosoziale Versorgung für Geflüchtete müsse auf- und ausgebaut werden. Weitere Forderungen, vor allem die empfohlenen Maßnahmen für Hessen und Rheinland-Pfalz sind in dem Papier mit dem Titel "Nichts ist gut in Afghanistan" aufgeführt. Der Titel bezieht sich auf ein Zitat der damaligen EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann 2010.

Diakonie Hessen: Forderungen an die Politik "Nichts ist gut in Afghanistan"

Friedensgebet

Pfarrer Lutz Neumeier regt auch dazu an, die eigenen Fragen, die eigene Bestürzung und die eigene Ratlosigkeit vor Gott zu bringen. Zudem hat er ein Friedensgebet am 20. August 2021 formuliert:

Unser Gott, wir bitten dich für die Menschen in Afghanistan, 
sei du bei ihnen in ihrer Not, ihrer Verzweiflung und Angst. 

Wir bitten dich Gott für die Getöteten und alle,
die um sie trauern.
Die Getöteten lass ruhen in deinem Frieden,
für die Trauernden bitten wir um deinen Beistand,
wo wir nicht mehr beistehen können. 

Wir bitten dich Gott für die Verwundeten an Leib und Seele.
Verbinde du Gott alle Wunden.
Verbinde uns Gott auch untereinander,
als deine Menschen rund um den Erdball,
dass wir einander achten und beistehen,
dass wir uns einsetzen zum Wohl aller Menschen. 

Verbinde du Gott die Menschen aller Religionen,
dass wir das Gemeinsame suchen und die Unterschiede respektieren,
dass wir Frieden suchen und den Ausgleich und die Achtung aller. 

Verbinde uns Gott über alle Entfernungen und Grenzen hinweg,
dass wir füreinander einstehen und einander helfen,
damit alle Menschen leben können:
Bei sich zuhause, wenn sie unterwegs sind,
wenn sie ihre Heimat verlassen müssen. 

Verbinde du Gott uns mit allen Menschen,
dass wir mit ihnen teilen und ihnen helfen:
In ihren Ursprungsländern,
in den Ländern in denen sie leben, in unserem Land.

Und wir bitten dich Gott für deine Schöpfung
und unseren Umgang mit ihr:
Lass uns sorgsam umgehen mit unserer Erde und allen Mitgeschöpfen.
In der Stille bringen wir unsere eigenen Bitten vor Gott. 

Amen

(Lutz Neumeier)

Sorge um die Menschen in Afghanistan

Pfarrer Neumeier berichtet: „Als ich vom Urlaub zurückkam, war ich schockiert über die Nachrichten aus Afghanistan. Die Angst und Unsicherheit der Menschen vor Ort hat mich erschüttert.“ Dabei erinnert er sich an eine Lehrerin aus seiner alten Gemeinde, die in Afghanistan Anfang 2000er in einer Schule unterrichtet hat und damals voller Hoffnung war. Der Pfarrer fragt sich: „Wird die Arbeit dieser Lehrerin Früchte tragen können? Was wird aus den Menschen, die sie in Afghanistan begleitet hat?“ 

Mit Worten aus der Bibel die Klage vor Gott bringen

Wenn noch nicht ganz klar sei, was zu tun sei, „kann ich für die betroffenen Menschen beten und Gott um Trost bitten.“ Deshalb seien ihm zunächst die eindringlichen Klageworte aus Psalm 22 in den Sinn gekommen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne.“ Schließlich keimt Hoffnung in den Versen auf: „Aber du, GOTT, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!“ Mit dem Friedensgebet möchte Pfarrer Neumeier dazu einladen, für einige Minuten meditativ und gebetsorientiert mit Gott ins Gespräch zu kommen. Auch in der Stille.

Zum Instagram-Kanal "neumedier" von Lutz Neumeier

Diakonie Hessen: Forderungen an die Politik "Nichts ist gut in Afghanistan"


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