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Professor und Musiker

Gott im Alltag entdecken - Manfred Siebald wird 70

Manfred Siebald

Manfred Siebald

Früher hat Manfred Siebald schon mal die Gitarre mit in den Hörsaal genommen. Der Amerikanistik-Professor ist gleichzeitig Musiker. Seine Lieder wie „Ins Wasser fällt ein Stein“ sind christliche Klassiker, nicht nur in Deutschland.

Noch immer steht er regelmäßig mit der Gitarre auf der Bühne und manchmal hält er sonntags in seiner Mainzer Kirchengemeinde auch die Predigt: Manfred Siebald ist seit Jahrzehnten einer der bekanntesten christlichen Liedermacher. Am Freitag, 26. Oktober, wird er 70 Jahre alt. Manche seiner Lieder sind inzwischen moderne Klassiker, stehen in Kirchengesangbüchern, wurden ins Finnische und Arabische übersetzt. 

Schon als Student christlich und musikalisch engagiert

„Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise“, beginnt Siebalds vermutlich bekanntestes Lied, „und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise.“  Welch weite Kreise seine Verse und Melodien ziehen würden, hätte der Liedermacher sich anfangs selbst nicht vorstellen können Inzwischen gehören die Lieder Siebalds zum festen Repertoire christlicher Chöre und zu den Lieblingsliedern vieler Kirchengemeinden. Als Sohn eines Bahnbeamten wurde Manfred Siebald am 26. Oktober 1948 in Nordhessen geboren. Seine Eltern sorgten dafür, dass der Junge Geigen- und Bratschenunterricht bekam. Über sie wurde er auch zu einem bekennenden Christen. Als Student in Marburg erlebte er das unruhige Jahr 1968 und führte als Mitglied einer christlichen Studentenbewegung nächtelang Diskussionen mit den sozialistischen Kommilitonen. 1970 erschien seine erste Single.

Siebald: Sowohl klassische als auch populäre Musik ist gut für die Kirche

Für die Kirchenmusik wünscht sich Siebald eine Verbindung aus Bewährtem und Neuem. „Popmusik ist in keiner Weise minderwertiger als Bach oder Mendelssohn, wenn es darum geht, das Evangelium in Menschenherzen zu bringen“, findet er. Seine eigene evangelische Kirchengemeinde setze bereits auf eine solche Mischung, allerdings seien auch dort Spannungen nicht ausgeblieben: „Bei uns hat es lange gedauert, bis die Älteren ein Schlagzeug ertragen und die Jüngeren einen gregorianischen Choral mitsingen konnten.“ Auch zu englischsprachigen Liedern in Gottesdiensten hat der Amerikanistik-Professor eine klare Haltung: „Wir sollten gegebenenfalls auch Englisch singen, aber nicht, um unsere Inhalte zu verbergen, sondern wenn wir damit Gottesdienstbesuchern, die nicht Deutsch sprechen, entgegenkommen können.“ Auf Englisch gesungene Lieder könnten beispielsweise Flüchtlingen helfen, in einer Gemeinde heimisch zu werden. Für seine eigenen Konzerte gelte: „Ich möchte mit meinem Publikum in der Sprache kommunizieren, in der die Leute träumen.“

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