Margot Becker
Hessen-Nassau trauert um Pionierin in Kirchengremien
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) trauert um Margot Becker. Die frühere Geschäftsführerin des Landesverbands der Evangelischen Frauenhilfe in Hessen und Nassau und langjährige Kirchensynodale starb am 1. November in im Alter von 92 Jahren in Darmstadt, wie die Familie am Freitag mitteilte.
Die aus Wuppertal stammende Kauffrau war von 1960 bis 1968 Geschäftsführerin für den Bereich Kinderpflege im Elisabethenstift in Darmstadt und später von 1969 bis 1979 im Landesverband der Frauenhilfe tätig. 1974 wurde Margot Becker in die hessen-nassauische Kirchensynode berufen. Dort war sie bis 1980 Mitglied und gehörte zeitweise auch dem Kirchensynodalvorstand an. Zudem war sie von 1976 bis 1978 Mitglied der EKHN-Kirchenleitung.
Becker engagierte sich vor allem in der Frauenarbeit und in Friedensgruppen. Bekannt war sie zudem für ihren Einsatz gegen die Apartheid in Südafrika. Für ihr großes ehrenamtliches Engagement erhielt sie 2017 die Silberne Ehrennadel der EKHN. Sie lebte zuletzt im Darmstädter Louise-Dittmar-Haus, wo sie auch im hohen Alter noch Andachten hielt.
Der Präses der Kirchensynode, Ulrich Oelschläger, würdigte Becker als eine Pionierin in den Kirchengremien. Oelschläger: „Margot Becker war eine der Frauen, die schon früh einen führenden Platz in der Synode und der Kirchenleitung eingenommen und behauptet haben.“ Nur wenige Jahre vorher habe der erste Kirchenpräsident der EKHN, Martin Niemöller, die Synodalen noch mit „meine Herren“ angesprochen, so Oelschläger.