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Nahtoderfahrungen und ihre Bewältigung

Interdisziplinäres Symposium "Zwischen Leben und Tod"

Nahtoderfahrungen und ihre Bewältigung stehen im Mittelpunkt eines interdisziplinären Symposiums am 26. und 27. Oktober 2019 in Bad Nauheim. Das Thema hat sich aus speziellen Seelsorgeerfahrungen mit reanimierten Patientinnen und Patienten in kardiologischen Kliniken entwickelt.


In einem interdisziplinären Diskurs sollen ganz unterschiedliche Blickwinkel auf die Schnittstelle von Leben und Tod einbezogen werden. Es wird daher nicht ausschließlich um das medizinische Handeln, um theologische Hintergründe und um seelsorgerliche Möglichkeiten gehen, sondern es werden auch anthropologische, ethnologische und künstlerische Perspektiven einbezogen.

Mit dem medizinischen Schwerpunkt startet das Symposium in den Referaten über den plötzlichen Herztod im Umfeld des professionalisieren Teams (Dr. Ulrich Kiwus) und über die besonderen Erfahrungen von Laienreanimierten (Prof. Dr. Thomas Wendt). Die theologische Einführung in das Thema gibt Dekan Volkhard Guth und Pfarrerin Barbara Wilhelmi stellt besondere Möglichkeiten der Seelsorge reanimierter Patienten vor. Den theologischen Schwerpunkt komplettiert P.D. Dr. Stefanie Lorenzen aus Bern über die Erfahrungen mit Tod und Jenseits in der gendersensiblen Religionspädagogik. Ein anderer Blickwinkel wird mit dem Referat über den Stand der Bewusstseins- und Wirklichkeitsforschung eingenommen: Wandern zwischen den Welten von Joachim Faulstich (Journalist und Autor „Das Innere Land“). Der namhafte Ethnologe Prof. Dr. Mihály Hoppál aus Ungarn vertieft die Thematik der Reise zwischen Leben und Tod mit dem Akzent auf die schamanische Initiation. Ein Highlight wird von Prof. Dr. Elena Puskareva aus Salechard am Polarkreis in Sibirien erwartet, die uns die Thematik in ihrem Volk, die Nenzen, vorstellt: Between life and death in the Nenets folklore und real live. Prof. Dr. Dagmar Eigner, Anthropologin aus Wien, nimmt das Stichwort Zwischenzeiten  auf in der Darstellung der Jahreszeitritualen in verschiedenen Kulturen. Das Zwischenreich findet sich im Vortrag von Prof. Dr. Magda Müller Die Reise als Suche über G. Forster und A.v. Humboldt. Die dritte Schwerpunkt wird die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema sein: Dr. Markus Zink referiert über die christliche Ikonografie und ihre Transformationen (Wie der Tod in Bildern lebt) und die Bildende Künstlerin Yvonne Wahl aus Berlin zeigt ihren Film (Es gibt doch nur das Leben – den Tod gibt es doch gar nicht). In der Abendveranstaltung gibt Ralph D. Mangelsdorff (Gesang) + Wolfgang Schneider (Flügel) Lieder zwischen Leben und Tod.

Das Symposium wird vom Evangelischen Dekanat Wetterau in Zusammenarbeit mit dem Reha-Zentrum Bad Nauheim und der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Nauheim veranstaltet und wird unterstützt von der EKHN Stiftung und richtet sich an am Thema Interessierte aus wissenschaftlichen, medizinischen, pflegerischen, pädagogischen, künstlerischen Fachgebieten und Berufen; an Seelsorgerinnen und Seelsorger im kirchlichen Dienst und im Ehrenamt. Das Symposium findet zum Abschluss der evangelischen Spezialseelsorgestelle für Rehabilitations- und Anschlussheilbehandlungs- Kliniken in Bad Nauheim statt. Es sind besonders auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus diesen Kliniken und der Stadt Bad Nauheim eingeladen und Freundinnen und Freunde, die während dieser Jahrzehnte die Arbeit begleitet und unterstützt haben.  

Für die Teilnahme am Symposium ist eine Anmeldung beim Evangelischen Dekanat Wetterau erforderlich. Bitte geben Sie an, an welchen Tagen Sie teilnehmen werden.


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