Stilles Gebet und Andacht
Kirchen öffnen in Zeiten der Krise
„An vielen Orten arbeiten die Verantwortlichen an alternativen Möglichkeiten, um am Gebet, Gottesdienst und kirchlichem Leben weiterhin teilhaben zu können. „Die Pfarrerinnen und Pfarrer sind ebenfalls weiterhin erreichbar, telefonisch und per E-Mail und nach Vereinbarung.“
In einem ersten Schritt haben vielen ihre Kirchen zum stillen Gebet und zur Andacht geöffnet. In den Gotteshäusern liegen Gottesdienste, Gebetstexte und Andachten für die Besucher aus. Auch auf den Internetpräsenzen der Kirchengemeinden sind bereits schon oder werden noch Andachten, Gebete und Zuspruch zu finden sein.
Gemeinschaft trotz Distanz
In Waldems werden unter anderem Andachten für den kommenden Sonntag mittwochs und samstags auf der Homepage hochgeladen. Vergangene Woche erhielten alle Haushalte ein Gebets-Andachtsblatt. In etlichen Orten läuten die Kirchen am Sonntag, so dass man sich - trotz räumlicher Trennung - zu einer großen Gottesdienstgemeinschaft zusammenfinden kann, unter anderem auch in Bechtheim, Beuerbach und Ketternschwalbach.
Des Weiteren schlägt Pfarrer Michael Koch, stellvertretend für viele Pfarrkollegen, vor das Vater Unser wieder stärker in den Fokus zu nehmen. „Das Vater Unser ist ein Gebet, das Christen und Christinnen über Zeiten und Orte hinweg miteinander verbindet. In jedem Gottesdienst sprechen wir diese alten Worte gemeinsam und erinnern uns dabei auch daran, dass dieses Gebet von Menschen in der ganzen Welt gesprochen wird. In unseren Gemeinden wurde das Vater Unser traditionell auch zweimal täglich zum Glockengeläut um 11.00 Uhr und um 18.00 Uhr gebetet. Zweimal am Tag nahmen sich die Menschen einen Moment zum Innehalten, um - unabhängig vom Ort, an dem sie sich befanden - als Gemeinschaft vor Gott zusammen zu kommen. Das Wiederbeleben dieser Tradition könnte grade in der aktuellen Situation eine gute Möglichkeit sein, um eine Gemeinschaft spürbar werden zu lassen, in der wir unsere Sorgen und Ängste teilen und Zuversicht empfangen können – auch dann, wenn wir physisch nicht zusammenkommen können. Eine solche geistliche Gemeinschaft ist ein wesentliches Merkmal unseres christlichen Glaubens. Denn auch mit Christus teilen wir eine Gemeinschaft, die geistlicher, nicht physischer Natur ist. In diesem Sinne laden wir Sie herzlich ein, an dieser Gebetsgemeinschaft teilzuhaben und sich bewusst zu machen, dass wir als Christen auch da eine Gemeinschaft bilden, wo wir uns nicht persönlich begegnen können.“
Digitale Angebote zu Gottesdienste
Das seelsorgerliche Angebot der Pfarrerinnen und Pfarrer bleibt unverändert. „Seelsorgegespräche werden selbstverständlich telefonisch oder nach Vereinbarung jederzeit möglich sein“, schreiben etliche Kolleginnen und Kollegen. Manche Pfarrerinnen und Pfarrer erhöhen zudem ihre Präsenz in den Sozialen Medien und auf den digitalen Kanälen, um für die Menschen erreichbar zu sein, ihnen Links zu Gottesdiensten und Andachten oder selnbst Kurzandachten und Texte zur Verfügung zu stellen.
In Niedernhausen soll der Gottesdienst in Kürze per „Livestream“ sicher von zu Hause aus besucht werden können.
In Niederseelbach gibt es den Gottesdienst als Audiopodcast. Zudem kann man die Predigt als Ausdruck erhalten.
In den kommenden Tagen werden die Angebote der Kirchengemeinden noch weiter ausgebaut.
Kirchenbeteiligen sich an Unterstützung z.B. beim Einkauf
Kirchengemeinden wie in Taunusstein-Bleidenstadt beteiligen sich darüber hinaus an Unterstützungsmaßnahmen. „Ebenso beteiligen wir uns als Kirchengemeinde an einer Aktion von engagierten Taunussteinern, die Menschen in unserer Stadt unterstützt, die gegenwärtig nicht in der Lage sind, einzukaufen. Wenn auch Sie diese Aktion mit Ihrer Tatkraft unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an Jo Hughes Neske (jo-hughes@t-online.de) und Heidrun Krämer (kraemer-tsst@gmx.de) für Bleidenstadt oder Sebastian Hahn (sebastian@taunussteinweb.de / 0170-9485853) für Seitzenhahn“, schreibt die Kirchengemeinde auf Facebook.
Auch im Kirchspiel Oberauroff, Görsroth und Eschenhahn können sich betroffene Bürger im Gemeindebüro melden, wenn sie Unterstützung benötigen.