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Zwischen Zuwendung und Schutz

Kirchenpräsident betont Bedeutung der Seelsorge in Corona-Pandemie

Seelsorge

Seelsorge zeigt neue Wege auf

In der Corona-Pandemie sieht Kirchenpräsident Volker Jung die Seelsorge vor großen Aufgaben. Vor allem die Balance zwischen Zuwendung und Schutz ist eine besondere Herausforderung.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat auf die besondere Bedeutung der Seelsorge in der Corona-Pandemie hingewiesen. „Es ist unsere besondere Aufgabe, für Menschen mit ihren Fragen, mit ihren Zweifeln und mit ihrer seelischen Not da zu sein“, sagte er am Montag in Darmstadt. Diese Aufgabe in der Zeit einer Pandemie zu erfüllen, sei „ganz besonders herausfordernd“, erklärte er vor dem Hintergrund neuerlicher Bund-Länder-Gespräche zur Bewältigung der Coronakrise.

Es muss einen Weg zu den Menschen geben

Wie wichtig diese kirchliche Aufgabe zugleich sei, stellten auch die derzeitigen gesetzlichen Regelungen klar, die die seelsorgliche Hilfe für die Menschen heraushöben. Jung: „Für Seelsorgerinnen und Seelsorger muss es immer einen Weg zu Menschen geben, die dies wünschen.“ Die Kirchenleitung werde unterstützen, wenn dies nicht möglich ist. Dabei seien nicht nur Patientinnen und Patienten oder Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen die Zielgruppe von Seelsorge. Auch die Mitarbeitenden in den Einrichtungen würden derzeit unter großem Druck stehen, so dass Angebote zur Begleitung auch für sie hilfreich sein könnten.

Selbstversändlich Vorsichtsmaßnahmen einhalten  

Nach Worten Jungs sind dabei „selbstverständlich auch Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten“.  Jung: „Seelsorge darf Menschen nicht gefährden.“ Angesichts der sich im Winter zuspitzenden Coronalage sei es nun wichtig, „in den Gemeinden und Einrichtungen gerade auch in den nächsten Wochen weiter zu verdeutlichen, wie Seelsorgerinnen und Seelsorger erreichbar sind“. Es sei wichtig, mit Krankenhäusern, Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie anderen Einrichtungen sinnvoll zu besprechen, wie Seelsorge stattfinden kann.

Seelsorge nach bestem Wissen und Gewissen 

Jung ging auch auf die zurückliegende öffentliche Diskussionen über die Rolle der Kirchen während der ersten Phase der Pandemie und des Lockdowns im Frühjahr ein. Nach Worten des Kirchenpräsidenten hätten manche eine intensivere persönliche Begleitung erwartet, vor allem von einsamen und kranken Menschen in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Jung: „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir nach bestem Wissen und Gewissen einen guten Weg gegangen sind und unseren Beitrag dazu geleistet haben, in der ersten Jahreshälfte eine große Katastrophe zu verhindern. Dabei wurde auch viel getan, um Menschen seelsorglich zu begleiten. Grenzen gab es dort, wo – meist aus Verunsicherung und Vorsicht – Menschen sehr restriktiv isoliert wurden. Deshalb ist es auch nötig, dass wir selbstkritisch bleiben und fragen, was wir anders und besser machen können. Jetzt geht es darum, erneut vorsichtig zu sein. Sich gegenseitig zu schützen ist nach wie vor ein Gebot der Nächstenliebe. Und gerade in dieser aufgeheizten Zeit auch ein Beitrag dazu, Frieden zu stiften.“

Hintergeund: Brief an Gemeinden: 

In einem Brief hatte Kirchenpräsident Volker Jung am Wochenende alle Gemeinden zum Thema Corona-Pandemie angeschrieben. Der gesamte Brief des Kirchenpräsidenten steht hier zum Download bereit:
https://unsere.ekhn.de/fileadmin/content/ekhn.de/download/intern/corona/2020_11_13_KP_Brief_Corona.pdf

 

 

 

 


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