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Pfingsten: Botschaft Kirchenpräsident

Kirchenpräsident: In aller Verschiedenheit aufeinander hören

Mensche die in einem Kreis stehen

Mensche die in einem Kreis stehen

Es geht immer bunter in der Gesellschaft zu. Doch was kann sie zusammenhalten? Genau dieser Frage geht der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung in seiner Pfingstbotschaft 2021 nach. Und er weiß: Vielfalt ist schön. Sie kann aber auch mächtig anstrengend sein.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat in seiner Pfingstbotschaft auf die besondere Kraft des Glaubens hingewiesen, inmitten einer immer vielfältiger werdenden Welt, Menschen zusammenzuführen. Als „Ur-Frage“ der Menschheit bezeichnete es Jung, wie es gelingen könne, bei allen Unterschieden friedlich zusammenzuleben. „Vielfalt ist schön und Vielfalt ist anstrengend“, sagte er in einem Radiobeitrag, der am kommenden Sonntag in hr2-kultur ausgestrahlt wird. „Alles und alle vereinheitlichen zu wollen“, sei jedoch keine Lösung. Dies sei „lebensfeindlich“. Jung: „Auf gar keinen Fall geht ein einheitlicher Zugriff auf die Sprache, das Denken, die Religion.“ Die biblische Pfingstgeschichte (Apostelgeschichte, Kapitel 2) zeige einen anderen Weg. Hier sei es „die Kraft Gottes, die die Welt durchzieht“ Jung: „Gottes Geist bringt Menschen zusammen, die ganz verschieden sind. Er vereinheitlicht Menschen nicht, sondern öffnet Ohren und Herzen, dass fremde Menschen einander verstehen.“

Blick in die Welt richten

Es sei zugleich wichtig, „den Blick in die Welt zu richten und zu widerstehen, wo Menschen über Menschen herrschen“. Dies sei oft damit verbunden, dass die Verschiedenheit von Menschen bekämpft wird und besonders augenfällig in Staaten, die autokratisch und totalitär regiert werden. Zudem sei die Vielfalt von Menschen heute eine noch größere Herausforderung als früher, da die eigene Individualität viel mehr herausgestellt würde. Auch die Migration bringt mehr Menschen zusammen. Jung: „Alle sind heute viel intensiver als Weltgemeinschaft miteinander verbunden. Es ist eine große Aufgabe und zugleich auch eine große Chance, diese Vielfalt miteinander zu leben.“ Das Pfingstfest erinnere „an den Segen dieser Vielfalt und daran, dass Gott seinen Geist schenkt, so dass Menschen in Vielfalt miteinander leben können“.

Gut miteinander leben

Jung: „Ich bin überzeugt: Gottes Geist wirkt auch heute in dieser Welt. Dabei kommt es nicht darauf an, ob Menschen für sich selbst sagen: Ich glaube an Gott, an Jesus Christus, ich glaube an den Heiligen Geist. Aber Gottes Geist ist viel größer als das, was ich glaube. Gottes Geist wirkt überall in der Welt und führt Menschen zusammen – unabhängig davon, welche Sprache sie sprechen, welche Kultur sie geprägt hat, was sie denken und glauben, wie sie veranlagt sind und welche Fähigkeiten sie haben. Gottes Geist ist die Kraft, die Menschen hilft, in Vielfalt gut miteinander zu leben, aufeinander zu achten und zu respektieren.“

Hintergrund Pfingsten

An Pfingsten erinnern Christinnen und Christen an die besondere Bedeutung des Heiligen Geistes. Der Begriff Pfingsten geht dabei auf die griechische Bezeichnung „der Fünfzigste“ (pentekoste) zurück, was auf die Zeit des Festes nach Ostern anspielt. Der biblischen Überlieferung nach sandte Gott 50 Tage nach Ostern seinen Geist zu den Menschen. Sie konnten sich daraufhin sogar über Sprachgrenzen hinweg verständigen und spürten eine neue Gemeinschaft. In Erinnerung an die in der Bibel (Apostelgeschichte, Kapitel 2) geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes gilt Pfingsten auch als Ursprung der Kirche.

Kirchenpräsident Volker Jung an Pfingsten

hr2-Kultur, Evangelische Morgenfeier, Pfingstsonntag, 25. Mai, 7.30 – 8:00 Uhr
Der Beitrag des Kirchenpräsidenten ist ab Sonntag hier abrufbar:
https://www.hr2.de/podcasts/morgenfeier/index.html

Stadtkirche Lauterbach, Pfingstgottesdienst, 25. Mai, 10 Uhr
Anmeldung erforderlich:
https://kirche-lauterbach-heblos.ekhn.de/startseite.html

 

 


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