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Kirchenvorstandswahl 13. Juni

Kirchenwahlen mit bester Beteiligung seit Jahrzehnten

Kirchenvorstandswahlen 2021 in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

Kirchenvorstandswahlen 2021 in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

In über 1000 Gemeinden Hessen-Nassaus wurden die ehrenamtlichen Vorstände gewählt. Den absoluten Hit gab es in Wirberg bei Grünberg. Kirchenpräsident Volker Jung sieht die Wahl wie keine Wahl zuvor und Präses Ulrich Oelschläger ist überwältigt.

Bei der Kirchenvorstandswahl der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zeichnet sich die beste Wahlbeteiligung seit Jahrzehnten ab. Einem ersten Trend zufolge lag die Beteiligung bei 25 Prozent der Wahlberechtigten gegenüber 18,5 Prozent sechs Jahre zuvor. Zuletzt war 1985 eine ähnlich hohe Wahlbeteiligung mit fast 23 Prozent zu verzeichnen. In 1.059 evangelischen Gemeinden war am Sonntag (13. Juni) über die Zusammensetzung der ehrenamtlichen Kirchenvorstände für die nächsten sechs Jahre entschieden worden. Zur Wahl aufgerufen waren 1,2 Millionen evangelische Kirchenmitglieder ab 14 Jahren. Rund 10.000 Kandidierende hatten sich zur Wahl gestellt.

Wahlbeteiligung von 85 Prozent in Wirberg

Nach Auszählung der Hälfte aller Stimmen vom Montag führt die Kirchengemeinde Wirberg die Liste bei der Wahlbeteiligung an. In der rund 700 Mitglieder zählenden Gemeinde bei Grünberg im Kreis Gießen gingen fast 85 Prozent aller Evangelischen zur Wahl. Es folgt die Gemeinde Langenscheid und Geilnau im rheinland-pfälzischen Rhein-Lahn-Kreis mit 67 Prozent Wahlbeteiligung. Der Taunus-Ort Ketternschwalbach im Rheingau-Taunus-Kreis konnte eine Beteiligung von 65 Prozent verbuchen.

Erstmals Möglichkeit zur Online-Wahl

Angesichts der Corona-Pandemie hatten sich in diesem Jahr 642 Kirchengemeinden mit über 700.000 Wahlberechtigten für eine reine Briefwahl entschieden. Dies trug ersten Erkenntnissen zufolge entscheidend zur guten Wahlbeteiligung bei. 287 Kirchengemeinden führten eine Wahl in klassischen Wahllokalen unter besonderen Hygienestandards durch, für die knapp 340.000 Menschen wahlberechtigt waren. 129 Kirchengemeinden mit über 220.000 Wahlberechtigten boten erstmals eine Online-Wahl an. Bei der Übermittlung der Daten war es am Sonntagabend zunächst zu Problemen gekommen, die am Montagmorgen aber gelöst wurden. Da im September noch Nachwahlen in mehr als einem Dutzend Gemeinden anstehen, wird mit einem offiziellen Wahlergebnis erst im Herbst gerechnet.

Kirchenvorstände als evangelisches Markenzeichen

Kirchenvorstände gelten als besonderes evangelisches Markenzeichen. Sie sind für den Kurs der Gemeinde vor Ort verantwortlich und entscheiden beispielsweise über die neue Pfarrerin ebenso wie über die Dachsanierung und die Ausrichtung der kirchlichen Kindertagesstätte. Sie werden für sechs Jahre gewählt. Die Kirchenvorstände haben je nach Gemeindegröße zwischen 4 und 21 Mitglieder. Die neue Amtsperiode beginnt am 1. September 2021.

Kirchenpräsident Jung: Dank in einer durch die Pandemie bestimmten Zeit

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung dankte allen Kirchengemeinden und den Kandidierenden für ihre Bereitschaft, „in einer durch die Pandemie bestimmten Zeit mit Ihrem Engagement bewusst Verantwortung vor Ort zu übernehmen“. Jung: „Diese Wahl war durch Corona wie keine Kirchenvorstandswahl zuvor. Es verdient viel Anerkennung, wie sorgsam und engagiert in den über 1000 Gemeinden die Wahl vorbereitet und durchgeführt wurde.“ Er gratulierte den Gewählten und wünschte ihnen Gottes Segen für ihr Amt. Jung: „Viele Tausend Menschen in unserer Kirche engagieren sich ehrenamtlich und übernehmen dabei große Verantwortung. Sie gestalten ihre Kirche bewusst mit und sorgen dafür, dass Auftrag und Botschaft des Evangeliums lebendig bleiben. Und so die frohe Botschaft von der Liebe Gottes Menschen stärken, trösten, orientieren und in die Gesellschaft hinein wirken kann. Ihre Arbeit ist Schatz und Herz der evangelischen Kirche.“

Präses Oelschläger: Dank für großes ehrenamtliches Engagement

Der Präses der EKHN-Kirchensynode, Ulrich Oelschläger, dankte allen Wählerinnen und Wählern. Mit ihrer Teilnahme an den Kirchenvorstandswahlen 2021 hätten sie „grundlegende Elemente der evangelischen Kirche unterstützt, nämlich den Aufbau der Kirche von unten und die ehrenamtliche Leitung vor Ort“. Der „oberste Ehrenamtliche“ der EKHN begrüßte alle neu- und wiedergewählten Kirchenvorsteher und Vorsteherinnen in ihrem neuen Amt. Er wies darauf hin, dass es nun an ihnen läge, auch für die weiteren Leitungsgremien der EKHN, die Dekanatssynoden und die Kirchensynode, die Verantwortung zu übernehmen. Oelschläger: „Evangelische Kirche lebt davon, dass Menschen ihren Sachverstand, ihre Persönlichkeit und ihren Glauben einbringen.“

Alle Informationen zur Kirchenvorstandswahl 2021 auch online:
www.meinewahl.de
Hashtag #MeineWahl2021

 

 


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