Neue Amtsperiode beginnt am 1. September
Über 8000 ehrenamtliche Kirchenvorstände beginnen mit der Arbeit
Kirchenvorstände gelten als besonderes evangelisches Markenzeichen. Sie sind für den Kurs der Gemeinde vor Ort verantwortlich und entscheiden unter anderem beispielsweise über die neue Pfarrerin ebenso wie über die Dachsanierung und die Ausrichtung der kirchlichen Kindertagesstätte. Zur Wahl aufgerufen waren im Sommer 1,2 Millionen evangelische Kirchenmitglieder ab 14 Jahren. In Juni war mit 25 Prozent die beste Wahlbeteiligung seit fast 40 Jahren erreicht worden. In den Gemeinden finden die jeweiligen Einführungsgottesdienste nun am 5. oder 12. September statt. Die Kirchenvorstände haben je nach Gemeindegröße zwischen 4 und 21 Mitglieder.
Oelschläger: Arbeit in herausfordernder Zeit
Nach Worten des Präses der EKHN-Kirchensynode Ulrich Oelschläger nehmen die Kirchenvorstände jetzt „in einer sehr herausfordernden Zeit“ ihre Arbeit auf. Die Corona-Pandemie habe auch die Kirchenvorstandwahlen geprägt. „Mit viel Kraft und Kreativität haben die Gemeinden trotz aller Hindernisse für die Abstimmungen geworben. Am Ende stand die höchste Wahlbeteiligung der vergangenen Jahrzehnte. Dafür bin ich sehr dankbar“. Die hohe Wahlbeteiligung sei „ein gutes Fundament für die Arbeit im Kirchenvorstand. Oelschläger: „Gemeinsam sind viele Tausend Menschen in unserer Kirche bereit, in den kommenden sechs Jahren Verantwortung zu übernehmen. Evangelische Kirche lebt davon, dass alle in der Gemeinde ihren Sachverstand, ihre Persönlichkeit und ihren Glauben einbringen.“
Jung: Gemeinde und Gemeinwesen mit Leben erfüllen
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung betonte, dass die Kirche „aus der Kraft des Evangeliums, der Botschaft von der Liebe Gottes zu allen Menschen“ lebe. Indem sich Ehrenamtliche so stark engagierten, trügen sie dazu bei, „dass diese Botschaft das Leben der Gemeinde und des Gemeinwesens erfüllt“. Jung: Kirchenvorstände sorgen mit anderen dafür, dass Menschen nicht allein bleiben, wenn sie Hilfe und Unterstützung brauchen. Sie schaffen in ihren Gemeinden Gemeinschaft und unterstützen Kinder, Familien, Singles und Ältere. Sie arbeiten als Ehrenamtliche auf Augenhöhe mit Hauptamtlichen zusammen. Gemeinsam prägen sie damit das Bild von Kirche in der gesamten Öffentlichkeit. Ihre Arbeit ist Schatz und Herz der evangelischen Kirche.“
Ulrike Scherf: Offene und öffentliche Kirche bleiben
Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf wies darauf hin, dass die neuen Vorsteherinnen und Vorsteher „ihr Amt in einer Zeit grundlegender Umbrüche antreten“. Scherf: „Die Zahl unserer Mitglieder verändert sich. Gemeinden werden noch stärker als bisher zusammenarbeiten müssen. Neue Ideen werden entstehen. Dabei stehen zugleich Entscheidungen darüber an, was unbedingt beibehalten und was nicht mehr weitergeführt werden soll. Manches werden wir aufgeben müssen, um Freiraum für Neues zu gewinnen. Ziel bleibt, auch in Zukunft eine Kirche zu bleiben, die offen und öffentlich ist, eine Kirche für andere und Kirche mit anderen. Kirchenvorstände wirken daran aktiv mit.“
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