Corona und Weihnachten
Weihnachten: Kirche will ansprechbar bleiben und verantwortlich feiern
Die evangelischen Kirchen wollen in der Corona-Pandemie an Weihnachten für die Menschen ansprechbar bleiben und verantwortlich mit den Gottesdiensten an den Feiertagen umgehen. Das erklärten die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nach einem Spitzengespräch mit dem Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier am Mittwochnachmittag.
Erklärung des Ministerpräsidenten
Bouffier hatte zuvor erklärt, dass die bereits in der EKHN geltenden Regelungen zu den Gottesdiensten auch an Weihnachten bestehen bleiben. Dazu zählt unter anderem, dass nicht gesungen werden soll. Wegen abendlicher Gottesdienstfeiern werde zudem die Ausgangssperre in Hotspots an den Feiertagen auf 24 Uhr an Heiligabend beziehungsweise 22 Uhr an den weiteren Tagen gelockert. Für private Zusammenkünfte bleibt es bei der bisherigen Regelung, nach der sich der eigene Hausstand mit vier weiteren Personen aus mehreren Haushalten treffen kann.
Seelsorge wichtig: "Menschen begleiten"
Für die EKHN und die EKKW ist die Seelsorge für Menschen in der durch die Pandemie belastenden Situation angesichts vieler Kranker und zunehmender Todesfälle derzeit besonders wichtig. Nach Worten des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung ist es deshalb zentral, „Menschen gerade in dieser Zeit auf vielfältige Weise zu begleiten“. Beate Hofmann, Bischöfin der EKKW, begrüßte es, dass nach wie vor die Zugänge zu Seniorenheimen und Krankenhäusern für die Seelsorge offenstehen: „Seelsorge gilt als Muttersprache der Kirche. Gerade in diesen Tagen soll sie auch über Weihnachten zu hören sein.“
Konzepte: Beratungen über Gottesdienste
Nach Angaben von Jung und Hofmann gelten für die Gottesdienste über die Feiertage strenge Hygienekonzepte. So seien Gottesdienste in Kirchen und im Freien unter anderem mit Abstand, Maske, vorheriger Anmeldung und ohne Gemeindegesang möglich. In der EKHN werde noch überlegt, ob es Empfehlungen geben soll, bei besonders hohen Inzidenzzahlen Gottesdienste abzusagen oder ob die Platzzahl bei Außenveranstaltungen begrenzt werden soll. In der EKKW sind keine Gottesdienste mit mehr als 200 Teilnehmenden geplant; bei hohen Inzidenzzahlen sollen Gottesdienste abgesagt werden können.
Alternativen zu Präsenz-Gottesdiensten
Wichtig sei beiden, Gemeinden in ihrer jeweils eigenen Entscheidung zu stützen. Jung: „Es kann vor Ort gute Gründe für eine Absage ebenso wie für das Feiern der Weihnachtsgottesdienste geben. Beide Entscheidungen verdienen angesichts der hohen Verantwortung unserer Kirchenvorstände größten Respekt.“ Hofmann: „Ich bin mir sicher, dass die Gemeinden gegebenenfalls auch viele phantasievolle alternative Aktionen entwickeln wie Gottesdienst zum Mitnehmen, im Internet und am Telefon. Wichtig ist mir, dass auch die Menschen, die zuhause bleiben, Zugang zur Botschaft an Weihnachten haben: Gott ist bei Euch!“
Orientierungshilfe für Kirchengemeinden am Donnerstag
Die EKHN wird ihren Gemeinden nach einem Abstimmungsgespräch mit den Dekaninnen und Dekanen sowie den Vorsitzenden der Dekanatssynodalvorstände am Donnerstag aktualisierte Orientierungshilfen an die Hand geben.
>> Sie sind dann hier direkt abrufbar
https://unsere.ekhn.de/themen/infos-corona-pandemie.html
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